Charlotte Schneidewind-Hartnagel hat in ihrem Eingangsstatement erklärt, welche Ziele ihr wichtig sind. Die Stärkung des ländlichen Raums und den Erhalt gleichwertiger Lebensbedingungen auf dem Land wie in der Stadt nennt sie als Grund für ihre Bundestagskandidatur. „Landwirtschaft ist kein Auslaufmodell, sonst wäre es die Welt auch“, so lautet ihre Aussage zur Zukunft der Agrarwirtschaft. Sie werde sich dafür einsetzen, dass die Bauern im Süd-Westen von ihrer Arbeit leben können. Es könne nicht sein, dass die EU-Ausgleichszahlungen in der 1. Säule nur von der Betriebsgröße abhängen und die kleinen Betriebe in der bäuerlichen Landwirtschaft dadurch benachteiligt werden. Ein Prozent der (Groß)Betriebe erhalten bei dieser Verteilung 25 Prozent der Gelder. Mit dem Gießkannenprinzip nach Flächengröße muss Schluss sein. Die Grünen wollen 15 Prozent in die 2. Säule und einen Umbau ab 2020. Dann sollen die Gelder zu Gunsten von Landwirten umverteilt werden, die besonders viel für das Gemeinwohl leisten: Erhalt von Biodiversität, artgerechte Tierhaltung, klima- und bodenschonende Bewirtschaftung, Ökolandbau, usw. Auch Investitionshilfen müssen entsprechend eingesetzt werden.
Schneidewind-Hartnagel spricht sich zudem konsequent für die durchgängige Kennzeichnung von Lebensmitteln und ihrer weiterverarbeiteten Produkte aus. Nur so könne der Verbraucher kompetent entscheiden, welche Lebensmittel er kaufen wolle und die Landwirte entsprechend der Nachfrage auch das Angebot schaffen. Ihre Aussage zur Frage „Gentechnik: ja oder nein?“ war eindeutig. „Zu Agro-Gentechnik, egal ob alt oder neu, sage ich klar: Nein! Die übergroße Mehrheit der Verbraucher will keine Gentechnik auf Acker und Teller, das zeigen die Umfragen immer wieder. Gentechnikfreiheit ist Qualitätsmerkmal und Wettbewerbsvorteil deutscher Lebensmittel. Das sollten wir nicht verspielen. Eine Koexistenz auf dem Acker ist faktisch nicht möglich, deshalb brauchen wir Anbauverbote. Obwohl die EU-Ebene neue Möglichkeiten dafür geschaffen hat, hat es die Bundesregierung nicht hinbekommen, ein funktionsfähiges und wirksames Gesetz vorzulegen. Der Entwurf des Landwirstchaftsministers Schmidt hatte viele Sollbruchstellen und hätte eine Türöffnung für neue Gentechnik durch die Hintertür bedeutet.“
Zum Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden lautet ihre Meinung: „Wir Grünen setzen auf verantwortungsvolle Düngung durch die Landwirte, dennoch braucht es hier gesetzliche Regelungen. Auch die konventionelle Landwirtschaft hat inzwischen zum Teil erkannt, dass sie in einem System feststecken, das in eine Sackgasse führt. Und Bundesinstitute sagen, es kann für viele Anwendungen locker auf Glyphosat verzichtet werden, eben damit es für bestimmte Anwendungen noch zur Verfügung steht. Aber Glyphosat-Einsatz auf 40% der Ackerfläche, das braucht kein Mensch.“ Für die Landwirte aus dem Neckar-Odenwald- und Main-Tauber-Kreis ist der Umgang mit geflüchteten Menschen ebenfalls ein Anliegen, das Schneidewind-Hartnagel gerne aufgenommen hat. Sie fordert dringend ein Einwanderungsgesetz, damit nicht mehr jede Zuwanderung über das Asylrecht versucht werden muss. Bei der Integration sei Arbeit ein wichtiger Motor und der Arbeitskräftebedarf in der Landwirtschaft hoch.
Abschließend stellt Schneidewind-Hartnagel fest, dass eine verantwortungsvolle Land- und Forstwirtschaft der beste Naturschutz sei. Wie Ökologie und Ökonomie in der bäuerlichen Landwirtschaft erfolgreich zusammengeführt werden können, dazu haben die Grünen die besten Konzepte.
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