Freudenberg im Main-Tauber-Kreis hat sich auf den Weg gemacht, Fair-Trade-Stadt zu werden. Im Ortsteil Rauenberg fand dazu in der Eichwald-Grundschule eine Informationsveranstaltung statt mit gleichzeitiger Übergabe handgefertigter Fußbälle aus Burundi für die drei örtlichen Fußballvereine. Ralf Kern, ehemaliger Rektor der Eichwald-Grundschule und Sprecher der „Global Marshall Plan“-Aktionsgruppe, und Bürgermeister Roger Henning übergaben je zwei Bälle aus fairer Produktion in Burundi. Die Stadt gab dabei für jeden gespendeten Ball der Hilfsorganisation „Anstoß-zur-Hoffnung“ noch einen dazu.
Die Non-Profit-Organisation, die 2002 mit dem Ziel gegründet wurde, Menschen und besonders Kindern in armen Ländern zu helfen, startete zunächst in Mosambique und hat sich inzwischen auf Kenia und Burundi ausgedehnt. Ziel des Vereins ist es, durch das Projekt benachteiligten Menschen eine neue Lebenschance zu bieten, ihnen aus dem Abseits zu helfen, neue Hoffnung und Perspektiven zu geben. Die Konzeption orientiert sich dabei an den UN-Millenniums-Entwicklungszielen: Recht auf Bildung, Recht auf Gesundheitsvorsorge sowie der Kampf gegen Armut und Hunger. Über Fußball erreicht man dabei die Kinder und vermittelt ihnen Werte, investiert in Bildung und hilft damit ganzen Dorfgemeinschaften.
Beritt Schurse vom Weltladen Aschaffenburg stellte dem Publikum die Idee des fairen Handelns und der gerechten Globalisierung vor. Das Produktlabel „Fairtrade“ verbindet dabei Konsumenten, Unternehmen sowie Produzenten-Organisationen und verändert den Handel durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie ging in ihrem Vortrag auch auf die Fairtrade-Angebote der großen Discounter-Ketten ein, bei denen lediglich die Produktion eines Grundstoffes fair sein muss, nicht aber der Handel und Vertrieb.
Charlotte Schneidewind-Hartnagel ist sehr gerne nach Freudenberg-Rauenberg gekommen, um sich über die dortigen Aktivitäten zu informieren: „Alle Staatenlenker setzen auf Wachstum und erzeugen dadurch ein menschengemachtes Ungleichgewicht. Wir auf der reichen Seite leben dabei auf Kosten der Ärmeren. Diesen Kreislauf auf globaler Ebene kann man nur in lokalen Aktionsräumen durchbrechen und geschickt die Macht des Konsums nutzen. Den internationalen, gewinnorientierten Großkonzernen kann nur die Stirn geboten werden, indem bei der eigenen Kaufentscheidung Produkte aus fairem Handel und Produkte aus der eigenen Region bevorzugt werden. Ich freue mich, dass der Freudenberger Stadtrat sich einstimmig für die Anerkennung als „Fair-Trade-Stadt“ entschieden hat. Das ist alle Unterstützung wert.“
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