Mit Kreisrätin Dorothee Roos aus Mosbach.

Eröffnung der Ausstellung „Häusliche Gewalt“ in Buchen

Vier engagierte Schülerinnen der Helene-Weber-Schule, die das Berufskolleg für Gesundheit und Pflege besuchen, haben für ihre Projektarbeit das Thema „Häusliche Gewalt“ gewählt. Zu dieser Projektaufgabe gehört ein praktischer Teil, bei dem sich die jungen Frauen für die Organisation einer Ausstellung entschieden haben. Bei der Eröffnung präsentierten sie die Ergebnisse ihrer Arbeit und ihre Absicht, mit dieser Ausstellung das Thema „Häusliche Gewalt“ stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. Wichtig ist ihnen besonders, Betroffenen die Möglichkeit zu geben sich über Hilfs- und Unterstützungsangebote zu informieren. Ziel ist es, Menschen, die Gewalt erfahren haben, Mut zu machen, sich helfen zu lassen.

Gemeinsam mit Kreisrätin Dorothee Roos besuchte Bundestagskandidatin Charlotte Schneidewind-Hartnagel die Ausstellungseröffnung „Häusliche Gewalt“ im Rathaus in Buchen dabei. Als Frauenpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion hatte sie sich in der letzten Legislaturperiode intensiv um die Förderung und Finanzierung von Hilfs- und Beratungsangeboten für Opfer von Gewalt eingesetzt. „Die Wahrscheinlichkeit für Frauen, Opfer häuslicher Gewalt zu werden, ist wesentlich größer, als die anderweitige Gewalttaten, wie Raub oder Körperverletzung im öffentlichen Raum, zu erfahren. Häusliche Gewalt hat viele Gesichter mit entsprechend vielfältigen negativen Folgen. Im schlimmsten Fall endet sie mit dem Tod und wird dann oftmals beschönigend als »Familientragödie« dargestellt. Auch Kinder leiden massiv unter den Folgen häuslicher Gewalt. Bei ihnen ist die Gefahr, selbst gewalttätig oder aber erneut Opfer von Gewalt zu werden, besonders hoch“, so Schneidewind-Hartnagel.

Auch das Polizeirevier Buchen hatte im Jahr 2016 in 169 Fällen mit dem Tatbestand „Häusliche Gewalt“ zu tun, wie Kriminaloberrat Fessner in seinem Vortrag berichtete. Dabei kam es zu 23 Platzverweisen. Die Dunkelziffer ist in diesem Bereich extrem hoch, so dass die angezeigten Fälle nur einen Bruchteil der Realität abbilden. Schneidewind-Hartnagel will sich deshalb auch im Bundestag dafür einsetzen, dass Hilfs- und Beratungsangebote für Gewaltbetroffene, in überwiegender Mehrheit Frauen und Kinder, flächendeckend angeboten und finanziert werden.

Verwandte Artikel