37 Jahre lang produzierte das KWO Strom, zuerst nur als Versuchsreaktor. Mit vielen Teilgenehmigungen, aber ohne endgültige Dauerbetriebsgenehmigung, lief das KWO mehr als zwei Jahrzehnte faktisch ohne ausreichende legale Grundlage. Die „BI Atomkraftwerk Obrigheim abschalten“ und einige Kläger aus dem Elzmündungsraum erreichten 1990 eine vorübergehende Stilllegung. 2005 wurde das KWO dann endgültig abgeschaltet und wird seither zurückgebaut. Ein großer Erfolg!
Nun soll das gefährlichste radioaktive Inventar – die Brennelemente – ins Zwischenlager des AKW Neckarwestheim gebracht werden. Der Betreiber hat die Genehmigung für den Transport auf dem Neckar erhalten. Wir Grünen begrüßen das. Wir meinen: In der Abwägung bringt es einen Sicherheitsgewinn. Die Brennelemente kommen aus dem einzigen Nasslager in Deutschland, „gesichert“ durch einen gewöhnlichen Industriehallenbau aus den späten 1970ern, in ein sichereres Zwischenlager. Aus der Welt sind sie deswegen noch lange nicht. Wie auch? 1.000.000 Jahre muss der stark strahlende Müll verwahrt werden. Eine unvorstellbar anmutende Aufgabe.
Der Transport beendet das atomare Zeitalter in Obrigheim denn auch eher nur symbolisch. Aber immerhin… Und wir wollen die Castoren nicht einfach kommentarlos und stillschweigend aus Obrigheim ziehen lassen. Viele Menschen haben sich gegen die vermeintlich billige und sichere Energie aus Atomkraft engagiert. Wir meinen, dass ein symbolischer Abschied der Brennelemente eine angemessene Form des Erinnerns an diese Menschen (z.B. Dr. Walter Sieber), ihr Wirken und die Zeit des langen und vielfältigen Widerstandes ist.
Der Kreisverband hat – ohne den genauen Termin des Transportes zu kennen – übermorgen, Freitag, 19. Mai zwischen 12 und 15 Uhr am Neckarufer (Auweg) hinter dem Penny-Markt in Obrigheim (Höhe Neckarbrücke) eine Verabschiedungs-Aktion angemeldet. Hierzu laden wir herzlich ein.
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